taz-Beitrag zur Hattie-Studie: Der Guru wird’s nicht richten

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In einem Beitrag zur Hattie-Studie setzt sich Bernd Kramer, Inlandsredakteur bei der Berliner Tageszeitung, mit dem Spannungsfeld der Debatte um Schulstruktur und Lehrerrolle in Bezug auf den schulischen Lernerfolg und Chancengerechtigkeit im Bildungssystem auseinander. Kramer meint, der von Hattie propagierte Fokus auf die Rolle des Lehrers führt in der deutschen Bildungsdebatte oft zu einer Verklärung der Lehrperson zur „Heilsfigur“.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Natürlich ist nichts gegen guten Unterricht zu sagen. Jedem Schüler sind Lehrer zu wünschen, die ihr Handwerk verstehen. Fatal ist aber die maßlose Glorifizierung, mit der jede Strukturdebatte für obsolet erklärt werden soll.

Die Frage nach den Qualitäten eines Lehrers und seines Unterrichts kann man nicht von der Schulstruktur lösen. Hattie destilliert Kriterien heraus: Ein guter Lehrer ist einer, der hohe Erwartungen an seine Schüler hat, der es jedem zutraut, das gesteckte Ziel zu erreichen, der seinen Unterricht klar gestaltet und den Schülern die Angst vor Fehlern nimmt.

Kramer betont vor allem, dass die Hattie-Studie keine Aussagen über die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem macht, dass diese Frage jedoch nicht von der Strukturdebatte zu trennen sei:

Studien wie die von Hattie untersuchen, welche Faktoren den größten Einfluss auf den Kompetenzerwerb eines Schülers haben – und kommen naheliegenderweise auf den Lehrer. Sie untersuchen allerdings nicht, welche Stellschrauben darüber entscheiden, wie gerecht ein Schulsystem ist. Unzählige andere Studien belegen, wie stark es hier auf die Struktur ankommt: Je früher Kinder auf verschiedene Schultypen verteilt werden, desto deutlicher schlägt die soziale Herkunft durch.

Sie können den gesamten Beitrag „Der Guru wird’s nicht richten“ nachlesen auf taz.de.

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