Nach einigen vielbeachteten Beiträgen in der ZEIT hält nun auch Alex Rühle in der Süddeutschen Zeitung eine Lobrede auf den Lehrerberuf und untermauert sein Argument mit Erkenntnissen der Hattie-Studie. Rühle schreibt in einem sehr emotionalen Beitrag in Erinnerung an gute Lehrer seiner Schulzeit zwar eher am Rande über die Studie, trifft ihren Kern jedoch besser als frühere Beiträge von Michael Felten in der ZEIT. Denn laut Hattie ist nicht der Lehrer an sich wichtig, sondern was eben dieser Lehrer in seinem Unterricht tut. Denn laut Hattie „(führt) das gegenwärtige Mantra, dass Lehrer den Unterschied machen, in die Irre. Nicht alle Lehrer erzielen eine Wirkung, nicht alle Lehrer sind Experten.“ (Visible Learning S. 108).
Rühle stellt denn auch die richtigen Fragen: „Was zählt, ist der einzelne Lehrer. Wie bereitet er den Stoff auf? Wie stringent führt er durch die Stunde? Erreicht er die Kinder? Kann er sich für das, was er da unterrichtet, selbst begeistern?“ Er würdigt die Studie auch in Ihrer empirischen Breite und zeigt sich beeindruckt von den dennoch klaren Ableitungen aus dem umfangreichen Datenmaterial:
Ihre Wucht erhält Hatties Studie „Visible Learning“ zum einen aus ihrer einmaligen empirischen Breite: In all den von ihm analysierten Metastudien waren wiederum insgesamt 50.000 Einzelstudien ausgewertet worden; in seine Ergebnisse flossen also die Erfahrungen mit knapp 250 Millionen Schülern ein. Zum anderen ist da diese fast schon verstörende Eindeutigkeit eben dieser Ergebnisse, die Hattie zu Tage förderte.
Sie können den gesamten Artikel „Lobrede auf den Lehrer“ auf www.sueddeutsche.de nachlesen.
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