In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift des Grundschulverbands „Grundschule aktuell 121“ warnt Grundschulpädagoge und Schriftsprachdidaktiker Hans Brügelmann vor vorschnellen Verallgemeinerungen und zu einfachen Ableitungen aus statistischen Durchschnittswerten und Ranglisten großer Bildungsstudien. „Für Lehrer/innen bedeutet das: Jede Situation ist ein neuer Fall und bedarf einer eigenen Einschätzung. Die Durchschnittsbefunde aus (Meta-) Metanalysen können dafür hilfreiche Hypothesen liefern – aber keine Vorschriften.“ Er mahnt ein genaues Lesen an und weist in Bezug auf Hattie-Studie „Visible Learning“ auch darauf hin, „dass nicht der Mittelwert das eigentlich interessante Datum ist (…), sondern eher die Extremwerte und damit die Streuung.“ Diesen Sachverhalt diskutiert Brügelmann ausführlich und anschaulich am Beispiel des Computereinsatzes im Unterricht: „Mit einer durchschnittlichen Effektstärke von .39 ist sein Einfluss als mäßig positiv einzu- schätzen. Wenn die Lernschritte durch das Programm vorgegeben werden, verschwindet dieser sogar ganz (– .02). Andererseits steigt der Effekt, wenn die Schüler das Vorgehen im Programm selbst steuern konnten, auf .49, und wenn sie mit einem Partner arbeiteten, sogar auf .96.“
Sie können die Zeitschrift beim Grundschulverband bestellen oder den Text im Forum Kritische Pädagogik als PDF herunterladen. Der Text basiert auf einem früheren Artikel Brügelmanns, der als PDF frei zugänglich ist.
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